so geschrieben
Thelma von Freymann hat Menschengeschichten gesammelt und aufgehoben. Sie sind spannend und bewegend. Wer wahre Geschichten publizieren will, hat ein Problem, solange deren Protagonisten noch am Leben sind: Die möchten nicht »ausgestellt« werden. Jetzt liegen die Ereignisse so lange zurück, dass Thelma von Freymann von ihnen erzählen kann. Die Protagonisten sind entweder tot oder durch den schieren Zeitabstand geschützt: Wer würde etwa in einer weißhaarigen alten Dame heute die junge Ellen erkennen, die einst mit Gipsbein und Krücken auf dem Sofa saß und dem Mann ihres Lebens nachschaute? Wie kommt die Autorin an so viele Geschichten? Etliche hat sie am Rande miterlebt, als »merk-würdig« (im Wortsinn!) wahrgenommen und andere sind ihr erzählt worden. In der Familie wurde erzählt, nicht nur, »wie der Großvater die Großmutter nahm«, sondern auch wie es im Ersten Weltkrieg in der russischen Armee zuging. So kommt es, dass unter ihren Geschichten auch etliche sind, die sich lange vor ihrer Geburt abspielten. Die Welt ist voller Geschichten. Man braucht sie nicht zu erfinden. Man muss sie nur erzählen.
Weitere Infos zum Buch
Auszüge aus Rezensionen
Hildesheimer Allgemeine Zeitung