Presse
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)
Zitate vom Meister
Ein großer Universalgelehrter darf zu den großen Themen nicht schweigen. Auch, wenn sein Expertentum fraglich ist: "Es gibt nichts Nützlicheres, als dass Eheleute sich daran gewöhnen, öfters freundliche Gespräche miteinander zu führen, bei denen der eine dieser, der andere jener Meinung ist", riet Gottfried Wilhelm Leibniz einem heiratswilligen Bekannten. Dabei war er selbst eingefleischter Junggeselle und sprach von den Frauen wie ein Blinder vom Licht." Dennoch zeigt sich in diesem Text seine scharfsinnige Beobachtungsgabe", sagt Annette von Boetticher (52). Die Historikerin hat gemeinsam mit Annette Antoine (38) die wichtigsten Schlüsselstellen aus Leibniz' riesigem Werk zusammengetragen. In ihrem Band "Leibniz - Zitate" (MatrixMedia Verlag) geht es um Ähnlichkeiten von Mensch und Tier, um das Verhältnis von Freiheit und Zufall oder um Gebete, die Juden, Christen und Muslime gleichermaßen sprechen können. "Die Zitatensammlung soll Lesern einen Zugang zu Leibniz schaffen, die nicht gleich die ganze Monadenlehre oder die Theodizee durcharbeiten wollen", sagte von Boetticher bei der Präsentation in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover. Verleger Heinrich Prinz von Hannover (46) prägte bei dieser Gelegenheit gleich ein eigenes, zitatwürdiges Bonmot über Leibniz' Nachruhm: "Kekse haben seinen Namen zwar überall bekannt gemacht, inhaltlich aber eher zur Verwirrung beigetragen"
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